Warten und Durchhalten -

Warten und Durchhalten - "Das Patientenerleben bei OP-Verzögerung und -Verschiebung"

von: German Quernheim

Hogrefe AG, 2013

ISBN: 9783456953076

Sprache: Deutsch

214 Seiten, Download: 3350 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Warten und Durchhalten - "Das Patientenerleben bei OP-Verzögerung und -Verschiebung"



Kapitel 4 stellt die Ergebnisse, orientiert am Kodierparadigma der Grounded Theory detailliert vor. Insbesondere sind dies die gefundene Kernkategorie (Kapitel 4.1) und die ursächlichen Bedingungen für das Erleben der OP-Verzögerung (Kapitel 4.2). Diese sind von Kontexten und intervenierenden Bedingungen (Kapitel 4.3) abhängig, die wiederum Einfluss auf die Strategien der Patienten (Kapitel 4.4) und die Konsequenzen im Erleben haben (Kapitel 4.5). Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der gefundenen Theorie. Diese Diskussion leistet damit einen Beitrag zum bisher noch nicht ausreichend untersuchten Erleben von wartenden Patienten bei verzögerter Operation. Aus diesen Ergebnissen sollen schließlich Impulse für die Berufspraxis abgeleitet werden. Die vorliegende Dissertation endet mit einer kurzen Zusammenfassung in Kapitel 6.

1Vorüberlegungen zum Erleben von Zeit und Warten

Die Schwierigkeit in diesem Abschnitt ist, das Phänomen der Zeit sinnvoll einzugrenzen und zu verorten, um es untersuchbar zu machen. Es geht dabei nicht um eine philosophische Analyse des Begriffs Zeit, es geht auch nicht um eine mathematische oder physikalische Auseinandersetzung, sondern um etwas ganz Konkretes aus dem Patientenerleben: Wie erleben Patienten die Zeit bei einer OP-Verzögerung? Um später die Ergebnisse aus der Patientenperspektive einordnen zu können, soll darum zunächst ein theoretischer allgemeiner Rahmen dargestellt werden. Dieser unterteilt sich in drei Abschnitte und erläutert dabei auch die unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes ‹Warten›. Im Kapitel 1.1 wird die Zeitwahrnehmung verdeutlicht. Dazu gehört unter anderem das Phänomen der Langeweile. Es wird erläutert wie diese entsteht und wie dabei für einen Patienten das optimale Erregungsniveau unterschritten wird. Anschließend wird im Kapitel 1.2 der Frage nachgegangen, wann Wartesituationen auftreten und welche Charakteristika diese haben. Wann erleben Menschen Warten als unangenehm? Das letzte Kapitel 1.3 beschreibt die Vielfältigkeit im Erleben des Wartens. Wann fällt Menschen Warten leicht? Welche Charakteristika haben Ungewissheit und Fremdbestimmtheit? Wie wirken sich Stress und Schmerzen, der Status der beteiligten Personen und unvorhergesehene Verzögerungen, zum Beispiel durch akute Unfallbehandlungen, auf das Erleben des Wartens aus? Ebenso wird hier die Pufferfunktion von Warteschlangen beschrieben, die abschließend für das Verständnis des OP-Plan-Managements bedeutsam sind.

1.1 Zeit

Zeit wird als «Ablauf des Geschehens, Nacheinander des Erlebens; Aufeinanderfolgen der Ereignisse...» definiert (Wahrig, 1991, S. 1457). Sie beschreibt die Entwicklung von Begebenheiten und hat eine unumkehrbare Zielrichtung. Zeit verdeutlicht….

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