Umgang mit depressiven Patienten

Umgang mit depressiven Patienten

von: Angela Mahnkopf

Psychiatrie-Verlag, 2009

ISBN: 9783884147122

Sprache: Deutsch

145 Seiten, Download: 590 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Umgang mit depressiven Patienten



Behandlungsangebote im Versorgungsnetz (S. 97-98)

Das passende Behandlungsangebot ergibt sich aus der Schwere der Symptomatik, der psychosozialen Situation und aus praktischen Gesichtspunkten. Der eine Patient kann eine schwere depressive Episode mithilfe intensiver fachärztlicher und psychologischer Behandlung, engagierter Angehöriger, ambulanter psychiatrischer Pflege und Ergotherapie ambulant überwinden, während ein vereinsamter älterer Mensch mit einer mittelgradigen Depression und zusätzlichen körperlichen Beschwerden, der ohne Ermutigung von außen kaum mehr sein Bett verlässt, eine intensive stationäre Behandlung benötigt. Immer stellt sich die Frage: Was ist für wen das richtige Angebot?

Ambulante Behandlung


Leichte und ein Teil der mittelschweren depressiven Episoden werden meist durch Hausärzte behandelt. Wenn die Behandlung keinen Erfolg zeigt und / oder eine suizidale Gefährdung dazukommt, sollte die Überweisung an einen psychiatrischen Facharzt erfolgen, der die Weiterbehandlung übernimmt bzw. gegebenenfalls die stationäre Einweisung veranlasst. Patienten mit Depressionen aller Schweregrade werden auch von psychologischen Psychotherapeuten behandelt, die mit Hausärzten und Fachärzten zusammenarbeiten, um körperliche Ursachen depressiver Symptomatik ausschließen zu lassen und die eventuelle medikamentöse Behandlung zu gewährleisten.

Ein wichtiges Thema im Rahmen der ambulanten Behandlung ist die Tagestrukturierung. Bei berufstätigen Patienten kann die Arbeit eine hilfreiche Struktur vorgeben – wobei abgewogen werden muss, was günstiger für den Patienten ist: Eine Krankschreibung kann weniger Stress für ihn bedeuten, kann ihn aber auch durch die dann fehlende Struktur und den Aktivitätsmangel zusätzlich belasten. Tägliche Termine wie Sport und Bewegung, ambulante Ergotherapie und kleine regelmäßige Aufgaben haben wichtigen Aufforderungscharakter und stützen den Patienten. Ambulante psychiatrische Pflege kann dabei helfen, einen passenden Aktivitätsplan zu erstellen, und die Mitarbeiter können bei Schwierigkeiten Hilfestellung geben.

Ambulante Angebote bei Krisen

Jeder Mensch kann unvermittelt in eine depressive Krise geraten. Geschieht dies außerhalb der üblichen Dienstzeiten psychosozialer Einrichtungen und sind der behandelnde Arzt bzw. der Psychologische Psychotherapeut nicht erreichbar oder besteht vielleicht noch gar kein Kontakt, so gibt es verschiedene Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung. Dies sollten die Patientinnen und Patienten wissen. Die Telefonseelsorge hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen in Not und Krisen beizustehen. Sie ist ein Gesprächsangebot bei Tag und Nacht, anonym, vertraulich und datengeschützt.

»Wer sich etwas von der Seele reden will, findet hier Menschen, die zuhören, die sich einlassen, raten und helfen« (Internetpräsenz unter www.telefonseelsorge.de). Sie will Betroffene zur Selbsthilfe anregen, aber auch auf spezielle Hilfeangebote verweisen. Sie ist kostenlos unter den beiden Nummern 0800-111 0 111 und 0800-111 0 222 zu erreichen, zusätzlich kann man die Telefonseelsorge über Mails und in der Chat-Seelsorge erreichen.

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